Bauchgefühl

Gestern schrieb ich über das Thema Strategie, die langfristige Ausrichtung meines Unternehmens und wie wichtig mir heute das Mindset dabei ist. Ich habe nun nicht mehr wie zu Beginn meiner Selbständigkeit einen Sieben-Jahresplan, sondern ein Lebensziel. Die oberste Maxime meines (Arbeits-)Lebens ist: Entspannt erfolgreich sein. Darauf arbeite ich hin. Jeden Tag. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich sieben Bereiche definiert, an denen ich „arbeite“: Lernen und Arbeit, Körper und Gesundheit, Finanzielles und Materielles, Gedanken und Emotionen, Kreativität und Inspiration, Familie und Freunde, Netzwerken und gesellschaftliche Verantwortung. In allen Bereichen habe ich Aspekte notiert, die mir wichtig sind zu tun. Egal, an welchem dieser Aspekte ich „arbeite“, ich weiß, dass alle gleichermaßen bedeutsam sind für meinen Erfolg: Meine Kunden und mein Zielumsatz genauso wie guter Schlaf oder die Freitagskühe. Zeit mit Freunden, Familie und Partner genauso wie meine Marketingmaßnahmen.

Ich habe eine gezeichnete Mindmap mit all diesen Aspekten in meinem Kalender. In meiner Jahres-Roadmap auf der Rückseite des Papiers setze ich Schwerpunkte übers Jahrs verteilt. Jede Woche plane ich aus allen sieben Bereichen Aktivitäten ein. So weiß ich, dass ich auf einem guten Weg bin. So habe ich meine Intention immer vor Augen.

Dennoch gelingt es mir nicht, immer alles zur geplanten Zeit umzusetzen. Hier bin ich entspannt geworden. Ich habe nicht mehr den Anspruch, vorher zu wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist, die richtigen Leute mit den passenden Inhalten zu versorgen. Richtig gibt es genauso wenig wie falsch. Ich weiß, wenn der passende Zeitpunkt da ist. Dann handle ich. Diese #10minBlog Aktion ist dafür das beste Beispiel. Es war eine sehr spontane Aktion, entstanden beim Podcast Hören auf dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit. Es waberte schon eine Weile in mir, denn ich kannte ja meine Roadmap. Da stand: Regelmäßig bloggen. Und doch brauchte es dieses eine Momentum, in dem ich einfach wusste, dass es richtig ist. Auch auf die Gefahr hin, dass ich grottige Artikel schreiben würde. An der Stelle habe ich auf die Expertin vertraut.

Genauso ging es mir letztes Jahr, als ich spontan auf der Zugfahrt nach Berlin die Idee hatte, meinen Vortrag auf dem Brigitte Job Symposium im Bademantel zu halten. Ich folgte dem inneren Auftrag, der schon eine Weile in mir gärte: What is worth doing, even if you fail? Instinktiv wusste ich in dem Moment, dass es das ist, was ich tun musste. Egal, ob richtig oder falsch. Das hätte ich niemals vorab planen können – auch nicht, was danach alles passiert ist.

Dies ist der 21. von 30 Artikeln, die ich jeden Tag in 10 Minuten ohne abzusetzen schreibe. Warum ich das tue, kannst du im Artikel „Freischreiben“ nachlesen. Wenn du magst, schenke mir ein Thema, zu dem du einen #10minBlog Beitrag lesen möchtest. Unternehmensberaterin Angelika Collisi bat mich langfristigen Aufbau gegen „Follow-your-gut“ abzuwägen.

Wenn dich diese Challenge begeistert, schließe dich gerne an! Katja, IngaSteffi, Martina, Stefanie, July, Julia, Jessica, Marjeta, Judith, Claudia, Daniela, Kristina und Gregor sind auch schon dabei. 

Comments (4)

  1. Liebe Maren,
    tolle Struktur, die Du für Dich gefunden hast, um Deine Ziele bzw. jetzt Dein Lebensziel zu erreichen. Ich mag Strukturen auch sehr gerne. Sie setzen den Rahmen, in dem ich mich frei bewegen kann. Ich merke jedoch, dass ich immer wieder aufpassen muss, mich von diesen Strukturen, die ich zu meiner Erleichterung und Unterstützung geschaffen habe, nicht beherrschen zu lassen. Dann trete ich dem schlechten Gewissen, das sich mit lauten Vorwürfen in mir rührt, beherzt entgegen und sage: „Hey, die Regeln habe ich gesetzt, dann kann ich sie auch brechen. Also Ruhe jetzt!“ 😉 In anderen Momenten wiederum merke ich, dass mir meine Strukturen gar nicht weiterhelfen und ich mich komplett auf mein Bauchgefühl konzentrieren sollte. Wenn ich dies tue, staune ich immer wieder, wie präzise unser tiefstes Inneres uns führen kann. 🙂

    Ich liebe es, täglich Deinen Blog zu lesen. So praktisch und doch so tiefgründig. Danke, dass uns diesen tiefen Einblick in Dein Leben gewährst! Ich nehme unglaublich viele Anregungen daraus mit. 🙂

    Liebe Grüße
    Patricia

    Eine ganz praktische Frage: Wie unterscheidest Du den Bereich ‚Gedanken und Emotionen‘ von ‚Kreativität und Inspiration‘?

    • Maren Martschenko

      Vielen Dank für dein Feedback, liebe Patricia! Das ist ein wichtiger Aspekt, den du ansprichst mit dem Regel brechen. Wenn der Bauch sagt, heute keine Struktur, Disziplin, Konsequenz darf man auch mal Pause machen davon. Es ist immer eine Ausbalancieren.
      Zu deiner praktischen Frage: Gedanken sind für mich positive Affirmationen wie „Ich bin gut so wie ich bin“ oder „Ich darf so viele Fehler machen wie ich will.“ Bei Emotionen habe ich notiert, wie ich mich fühlen möchte. Das steht u.a. „Ich fühle mich in meiner Kraft.“ Bei Inspiration stehen to dos wie Bücher lesen oder Podcasts hören. Ganz wichtig dabei: Die müssen nicht beruflich sein. Ich hole mir Inspiration aus ganz unterschiedlichen. Bereichen. Mir ist wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Bei Kreativität steht meine Malerei am Freitagvormittag. Alles ist gleichwertig relevant für mein oberstes Ziel „entspannt erfolgreich“ sein.

  2. Mai Dang-Goy

    Liebe Maren,
    Danke für deinen Blog und in deine persönlichen Lebensbereiche Einblick zu erhalten und die Inspiration. Ich kann dir vollkommen zustimmen, dass unser Leben einen Sinn verleiht, wenn wir einen Lebensziel verfolgen. Witzig, auch ich habe Lebensbereiche definiert. Bei mir sind es acht. Was mir dabei hilft ist auch mein Quartals-Trend-check, um zu reflektieren was habe ich in den acht Lebensbereiche erreicht und welche Bereiche nehme ich mir besonders vor für das nächste Quartal. Dabei hilft mir mein strukturiertes Vorgehen.
    Über die letzten fast zehn Jahre habe ich gelernt meine Schöpfungskraft einzusetzen, die jeder von uns in sich hat, meine hinderlichen geprägten Verhaltensmuster in dienlich neues Verhalten zu trainieren, die mein Lebensziel fördern. Ich stimme dir völlig zu, dass trotz Plan Flexibilität und Gelassenheit wichtig ist. Mein Vertrauen darin immer größer wächst und ich nichts forcieren muss. Denn wenn der richtige Zeitpunkt kommt, dann weiß ich das und was zu tun ist. Dadurch bin ich viel entspannter und gelassener geworden. Mein Lebensziel heißt mit Leichtigkeit und Freude glücklich sein. Nach anfänglicher harter Arbeit neues Verhalten zu trainieren, lebe ich diese selbstverständlich wie meine alten Verhaltensmuster. Der Begriff Wiedergeburt trifft sehr gut, dabei ist die gute Nachricht wir können es zu Lebzeiten selbst einleiten 😉 Mit den besten Wünschen für deinen Lebensweg 🙂 Mai

    • Maren Martschenko

      Liebe Mai, vielen Dank für deinen Kommentar. Das liest sich faszinierend! Mich inspirieren Menschen wie du, die ihr leben auf so eine positive Art meistern. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, würde ich gerne von dir lernen, was deine acht Lebensbereiche sind. Liebe Grüße, Maren

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